Ravenna

Seit Kindheitstagen faszinieren mich die Mosaike in der Basilika S.Vitale in Ravenna. Zuerst begegnet sind sie mir im Geschichtsunterricht, viel später in der Kunst und - welch ein Glück - nun auch im Original in Ravenna.

Konnte ich mich früher an den Abbildungen des Kaiserpaares Theodora und Justinian mit ihren eindringlichen Portraits und der sie umgebenden reichen Ornamentik kaum sattsehen, so schätze ich heute zusätzlich und mit großer Hochachtung die Technik des Mosaiks.

Mit welcher Akribie, handwerklichem Können und künstlerischem Geschick die Ersteller:innen dieser Bildnisse gearbeitet haben, erstaunt mich immer wieder. Durch das planvolle Setzen kleinster Steinchen, im Porträt von Theodora auch in sichtbar unterschiedlichen Größen, werden detaillierte, in der Formensprache leicht nachvollziehbare Abbildungen von Personen, Schmuck und Gewändern, Tieren und Pflanzen sowie Interior, Verzierungen und Schmuckbändern geschaffen, die selbst Jahrtausende überstehen. 

Es rührt mich immer wieder an, die Zeugnisse von Hochkulturen wahrnehmen zu können, ihr Spuren zu sehen, doch zu wissen, dass sie selbst nicht mehr existieren. 

Da hilft für den Moment nur die Schönheit zu genießen und dankbar zu sein, über alle Kunstbewahrer:innen.

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